Ich zittere (1 und 2) Schauspiel von Joël Pommerat
Ich zittere (1 und 2)Schauspiel von Joël Pommerat
DEUTSCH VON GERHARD WILLERT
EINFÜHRUNG 30 MINUTEN VOR VORSTELLUNGSBEGINN IN DER BAR
A woman searches in the beam of the show’s spotlight for a lost future, a man is conjured away until he no longer exists and the master of ceremonies dies a thousand deaths and yet still lives on – or does he?
Welcome to a cabaret of a different kind, where you’ll tremble with joy and cry with laughter. Magic tricks sparkle to combat loneliness. Life in late capitalism becomes a feat of artistry, the factory operates to the rhythm of a tightrope act and the master of ceremonies falls hopelessly in love, but against the passing of time.
Are we watching the tragedy of the human condition or following a tableau of monstrosities? In addition to sad clowns, vampires and a Siren, we also find pregnant women, terrorists and judges in this dream world: a world full of imagination that is still ours and in which the metamorphosis of the human from light to dark is laid bare. Until the game’s over and the spectacle continues.
With I Tremble (1 and 2), French theatre maker and dramatist Joël Pommerat has created a unique theatre genre. He follows the search for dreams as the origin of all magic and reinvents the big moments in show business. Pommerat brings to the stage the world that we humans have created, with all its abysses, and holds up a glittering mirror to us. Director Wolfgang Menardi will set the scene with imagery by Mirjam Stängl for the premiere German performance of I Tremble (1 and 2) at Theater Oberhausen.
Premiere on 24/05/2024
Production Staff
Director: Wolfgang Menardi
Stage: Mirjam Stängl
Costume: Jelena Miletić
Music: Tom Schneider
Choreographic work: Kwame Osei
Dramaturg: Laura Mangels
Bilder
Trailer
pressestimmen
„„Ich zittere“ zeichnet aus brüchiger Ich-Perspektive das Bild einer fragmentierten Welt.
Wolfgang Menardis Inszenierung macht von Anfang an deutlich, dass es sich hier um ein großes – und dabei melancholisches – Spektakel handelt. Das elfköpfige Ensemble überzeugt durchweg durch starke Präsenz, wobei Bühne und Sound viel in Bewegung bleiben. Klaus Zwick setzt mit seiner überzeugenden Zögerlichkeit gleich zu Beginn einen Kontrapunkt zur heilen Showwelt. (…) Sehenswert.” Detlev Baur, Die deutsche Bühne
„Wolfgang Menardi führt Regie bei der Deutschen Erstaufführung von Ich zittere (1 und 2) – ein Stück über einen Conférencier und seine Begegnungen in einer Welt zwischen Realität und Fantasterei. Was aber eigentlich viel zu brav klingt für diese wummernde Aneinanderreihung von emotionalen Ausnahmezuständen. Auf Stängls beeindruckender Bühne, die Fallhöhen und Hängepartien ermöglicht, schauen wir einem Kampf zu. Einem Kampf zwischen Lethargie und Ausbruch, zwischen Poesie und Brutalität. (…) Es ist diese unsere Welt als manisch-depressive, die uns der Abend präsentiert, eine Welt, die nah an der Absturzkante steht, nur um sich schnell noch ein Stückchen weiterzudrehen. Gefeiert wird ein glitzer-glänzendes Kostümfest (Jelena Miletić) und ein fantastisches Spiel mit Realitätsdeutungen. Und die Selbstdarstellung als Mittel, sich eine eigene Wirklichkeit zu kreieren. Und das ist erschreckend aktuell.” Sarah Heppekausen, nachtkritik.de
„Zu Beginn wendet sich Klaus Zwick als Conférencier direkt ans Publikum. Hinter ihm steht eine Figur mit weißer Maske und flüstert ihm die Worte ein, die er vorzutragen hat: »Am Ende, nachher, ganz am Ende dieses Abends sterbe ich vor Ihren Augen.« Damit ist die Bombe gelegt: der Tod als finaler Zaubertrick einer spektakulären Show.
Das elfköpfige Ensemble wirft sich Mal um Mal hinein in albträumerische Szenen. Mirjam Stängl hat ihnen eine statthafte Bühne für ihr trauriges Horrorstück gebaut: eine runde Fläche, deren Hälften im 45-Grad-Winkel abknicken, in der Mitte ein Loch, in das immer mal wieder jemand abtaucht. Manchmal glaubt man Flammen aus ihm hervorlodern zu sehen. Bang fragt man sich, ob die Figuren ins Fegefeuer oder gleich in die Hölle stürzen.
Regisseur Wolfgang Menardi lässt das Ensemble virtuos interagieren, sich gegenseitig spiegelbildartig verdoppeln oder gar vervielfachen.” Michael Wolf, nd
„Die Illusionsbühne wird zu einem Ort für menschliche und fantastisch-skurrile Gestalten, die sich in surrealen bis albtraumhaften Momentaufnahmen begegnen und in menschliche Abgründe blicken lassen. Klaus Zwick hält als Conférencier in blauem Glitzeranzug die Zügel fest in der Hand und läuft dabei zur Hochform auf. Neben ihm glänzen Anke Fonferek, Regina Leenders sowie Khalil Fahed Aassy.” Klaus Stübler, Ruhr Nachrichten