Oratorium: Doyçland
Oratorium: Doyçland – 05.04.2025, 20:00 UhrEine Discographie des Lebens von Caner Akdeniz
Veranstaltungen
In Neonlettern erstrahlen die Worte „Vielfalt ist unsere Heimat“ im Oberhausener Nachthimmel. Doch was bedeuten sie?
Die Band Doyçland begibt sich auf eine musikalische Spurensuche und widmet sich den Liedern jener Menschen, die ab den 1960er-Jahren bei uns auf Kohle, Stahl und Anwerbeabkommen trafen. Sie kamen aus Spanien, Griechenland, Ex-Jugoslawien oder der Türkei und wurden bei uns zu Malochern.
Lieder von Cem Karaca, Juan Molina oder Gülcan Opel erzählen von einem fremden Deutschland. Sie handeln von Sehnsucht, Heimweh und der Enttäuschung über das gebrochene Versprechen von einer „goldenen“ Zukunft. Neben den stillen und melancholischen Momenten feiern sie aber auch das Leben, die Gemeinschaft und plädieren für ein friedliches Zusammenleben.
Regisseur Caner Akdeniz schickt uns in diesem Liederabend auf eine musikalische Reise von der Wirtschaftswunder-BRD bis ins Heute. Gemeinsam mit der fiktiven Band Doyçland entdeckt er die Lieder der Gastarbeiter:innen neu und arrangiert sie zu einem Oratorium. Mit den Songs spürt er musikalisch Begriffen wie Identität, Kultur und Herkunft nach und führt uns gleichzeitig die Schmerzpunkte der jüngsten deutschen Geschichte vor Augen. Doyçland ist ein Oratorium der vergessenen Lieder und eine Discographie der Heimatlosen.
ORATORIUM: DOYÇLAND
A discography of life
By Caner Akdeniz
The words ‘Diversity is our home’ shine in neon letters in the Oberhausen night sky. But what do they mean?
The band Doyçland embarks on a musical journey and dedicates itself to the songs of those people who came to us from Spain, Greece, the former Yugoslavia or Turkey in the 1960s – and who were met as with coal, steel and the so-called “labour recruitment agreement”.
Songs by Cem Karaca, Juan Molina and Gülcan Opel tell of the “guest workers’” Germany. They deal with longing, homesickness and the disappointment of a broken promise for a ‘golden’ future. Alongside the quiet and melancholy moments, they also celebrate life and community and plead for peaceful coexistence. In this evening of songs, director Caner Akdeniz sends us on a musical journey from the economic miracle of West Germany to the present day. Together with the fictional band Doyçland, he rediscovers the songs of the “guest workers” and arranges them into an oratorio. With the songs, he musically traces concepts such as identity, culture and origin, while at the same time visualising the pain points of recent German history. Doyçland is an oratorio of forgotten songs as well a a discography of the homeless.
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Pressestimmen
„Mit „Gastarbeiter“-Songs in vier Sprachen glänzt eine groß aufspielende „Doyçland“-Band und liefert eine alternative Geschichte der Bundesrepublik. Der Liederabend, gefeiert mit stehenden Ovationen und energischen „Zugabe“-Rufen, lebte von einer ungeheuren Reibung: zwischen den mitreißend interpretierten Liedern in vier Sprachen (Türkisch, Serbisch, Griechisch und Spanisch) und den meist bitteren, oft zornig aufbegehrenden Texten. Die vier Musiker der „Doyçland“-Band waren ideale Begleiter, um das Publikum wie im Fluge mitzunehmen. Das Erstaunlichste dieses Abends: Selbst nach einem Dutzend zorniger Lieder schwebt das Publikum beseelt nach Hause." Ralph Wilms, WAZ
„Revue authentischer, emotionaler, musikalisch mitreißender Lieder." Klaus Stübler, Ruhr Nachrichten