And now Hanau Dokumentarisches Schauspiel von Tuğsal Moğul
AND NOW HANAUDokumentarisches Schauspiel von Tuğsal Moğul
Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rassist in Hanau 9 Menschen.
Rassisten sind Menschen, die andere Menschen hassen.
Nur weil sie aus einem anderen Land kommen.
Oder weil sie in ihren Augen anders aussehen.
Tuğsal Moğul ist Theater-Macher, Schauspieler und Arzt.
Seine Eltern kommen aus der Türkei.
In seinen Theater-Arbeiten beschäftigt er sich mit Rassismus.
Moğul interessiert sich in seinem Stück für die Opfer.
Und er fragt nach den vielen Fehlern im Zusammenhang mit den Morden.
Der Täter war der Polizei schon bekannt.
Warum hat die Polizei ihn nicht besser überwacht?
Und warum war der Notruf 110 in der Nacht nicht erreichbar?
Warum war der Not-Ausgang in der Bar verschlossen?
Tuğsal Moğul setzt sich dafür ein, dass alle Fragen geklärt werden.
Das ist auch für die Familien von den Opfern wichtig.
Tuğsal Moğul wählt für sein Stück keinen normalen Theater-Raum.
Er wählt immer einen Ort in der Mitte der Gesellschaft.
Dort, wo normalerweise Politik gemacht wird.
Das Theater Oberhausen hat für das Stück And Now Hanau mit anderen Theatern zusammen-gearbeitet:
Mit dem Theater Münster, den Ruhr-Festspielen Recklinghausen und dem Maxim Gorki Theater Berlin.
Premiere in Oberhausen
21. September 2024
Gastspiele
Hanau ist überall
Das Stück And Now Hanau wird auch in anderen Städten aufgeführt.
Aber das Stück wird nie in einem normalen Theater-Raum gezeigt.
Das Stück wird oft in einem Rat-Haus gezeigt.
Oder an einem anderen wichtigen Ort.
Das sind die Städte und Termine:
Team
Regie: Tuğsal Moğul
Bühne, Kostüme und Video: Marcin Wierzchowski
Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys, Victoria Weich
Besetzung
Bilder
TRAILER
Pressestimmen
„Gut, dass das Theater hier Arbeit übernimmt, die deutsche Behörden offenbar sträflich vernachlässigten. Das Stück ist ein starkes Statement, ein Appell, sich doch einmal betroffen zu zeigen und aus dieser Betroffenheit heraus in die Gesellschaft zu wirken, damit derartiges sich nicht wiederholt.” Max Florian Kühlem, nachtkritik.de
„Im Beisein von einigen, sichtlich tief bewegten Angehörigen zeigten die Ruhrfestspiele eine Uraufführung, die sich mit üblichen Kritikermaßstäben nicht rezensieren lässt: Kein Schauspiel, sondern eine eindrucksvolle Rechercheleistung, gemeißelt in die Form eines Tribunals gegen eklatantes und bis heute nur widerstrebend aufgeklärtes Behördenversagen.” Ralph Wilms, WAZ
„Ein Stück, das erinnert, indem es anklagt, und anklagt, indem es rekonstruiert. Dargestellt aus der Perspektive der Opfer, mit detailliertem Fokus auf das Versagen der zuständigen Behörden – vor, während und nach der Tatnacht.
So schockierend wie sehenswert.” Deniz Yücel, Die Welt
„Es scheint als hätten Tuğsal Moğul, Alaaeldin Dyab, Agnes Lampkin, Regina Leenders und Tim Weckenbrock etwas geschaffen, was die deutschen Behörden versäumt haben: Anteilnahme und Aufarbeitung.“ Julian Schmelmer, Stern
„Betroffenes schweigen füllt am Ende den Sitzungssaal. Geschlossen erhebt sich das Publikum und die Bühne sowie der bittere Beifall gehören nicht allein den großartigen Schauspieler:innen, sondern vor allem den Angehörigen der Opfer, die mit im Publikum sitzen [ … ]. Moğuls Stück leistet Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit, sein dichter Text bündelt die Folgen des Anschlags auf die Tatnacht und die wenigen Minuten, die das Leben vieler Menschen beendet oder verändert hat.” Martina Jacobi, Die deutsche Bühne