Stadtbotschafter:innen für Oberhausen in der kommenden Spielzeit
Auch in der Spielzeit 2025/26 lädt das Open Haus wieder zwei künstlerische Positionen ein, um als Stadtbotschafter:innen mit Oberhausen und seinen Bewohner:innen in Dialog zu treten.
Videoprojekt zu „Mutter“
Inspiriert von Wajdi Mouawads Stück Mutter widmet sich dieses Videoprojekt geflüchteten Müttern in Oberhausen. Ihre Geschichten von Ankunft, Verlust, Hoffnung und Stärke werden in einer dokumentarisch-künstlerischen Arbeit sichtbar gemacht. Persönliche Erzählungen werden filmisch verdichtet – als vielstimmiges Porträt von Mutterschaft im Kontext von Flucht und Neuanfang.
For all the Sick Women*
Das MINISTERIUM GEGEN EINSAMKEIT wendet sich auch an all jene Menschen, die nicht zu uns kommen können und sich dennoch Gemeinschaft und Teilhabe wünschen – an all jene Menschen, die in unserer Gesellschaft unsichtbar bleiben, weil sie nicht im öffentlichen Raum Platz einnehmen können. Dazu gehören chronisch kranke Menschen, Menschen mit Einschränkungen, Menschen, die für ihre bloße Identität oder Existenz angefeindet werden, Menschen, die ihr Leben der Pflege und Sorge von Angehörigen unterordnen, Menschen, die nicht gesehen und nicht gehört werden und die deshalb in unserer patriarchalen Welt in die Unsichtbarkeit verdrängt wurden und werden.
Ausgehend von Johanna Hedvas Sick Woman Theory entwickelt die zweite Stadtbotschaft des MINISTERIUM GEGEN EINSAMKEIT künstlerische Wege, um all diese Menschen spüren zu lassen: Auch Ihr gehört dazu, auch Ihr seid gemeint, auch Eure Stimme ist wichtig.
In der Spielzeit 2024/25 lud das Open Haus einen Künstler und ein Künstler:innen-Kollektiv ein, um als Stadtbotschafter:innen ins Gespräch mit Oberhausen und seinen Bewohner:innen zu kommen.
BECOMING A WRESTLER – Can I, Mom?
Der griechische Theatermacher und Performer Thanos Papadogiannis kommt 2025 als Stadtbotschafter nach Oberhausen, um innerhalb von acht Wochen in die Welt des Professional Wrestling einzutauchen, eine eigene Wrestler-Figur zu kreieren und diese in einer Performance an unserem Theater den Oberhausener:innen zu präsentieren.
Wrestling? In Oberhausen? Klar, denn genau hier trägt die renommierte und international aktive Wrestling Promotion wXw (Westside Xtreme Wrestling) einen großen Teil ihrer spektakulären Show-Kämpfe aus. Thanos stellt sich der Herausforderung, in kürzester Zeit an der wXw Wrestling Academy in NRW das technische Know-how zu erwerben, um als Wrestler aufzutreten. Parallel dazu wird er mittels Interviews und Recherche die Geschichte und Entwicklung dieser Schaukämpfe in und um Oberhausen beleuchten, die Wrestling Community kennenlernen und gleichzeitig das Wrestling als Theaterform erkunden und seine Grenzen ausloten.
Für unser Publikum ist Thanos kein Unbekannter, im Rahmen des NEW STAGES SOUTH EAST FESTIVALS 2023 gastierte er bereits mit seiner beeindruckenden Drag-Show Wet Dreams of Revenge in Oberhausen. Als erfahrener Drag-Performer möchte Thanos Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Drag und Wrestling auf den Grund gehen und Elemente beider Kunstformen in seine Performance einfließen lassen.
Mehr Informationen gibt es hier.
MEMORY OF THINGS
THEATER OBERHAUSEN 33 BIS 45
In der Spielzeit 2024/25 hat sich das Theater Oberhausen unter der Überschrift THE REST IS HISTORY auf die Spuren der Geschichte in unserer Zeit begeben. Zum Ende der Saison beschäftigt sich memory of things – Theater Oberhausen ’33 bis ’45 nun mit der Rolle des Theaters Oberhausen während der NS-Diktatur in den Jahren 1933 bis 1945. Mit digitalen Mitteln wird im neuen Container-Dorf, das während der kommenden Umbauarbeiten auf dem Will-Quadflieg-Platz entsteht, ein Ort der Erinnerung und der erlebbaren Geschichte geschaffen, der durch die Interaktion mit dem Publikum zum Leben erweckt wird und einen Einblick in das Leben im Umfeld des Theaters bietet.
Die ehemaligen Fellows der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund, Caspar Bankert und Nico Parisius, entwickeln gemeinsam mit Lena Wimmer sowie der Provenienzforscherin Lea Grüter vom Amsterdamer Rijksmuseum aus umfangreichen Recherchen eine frei begehbare Installation. Mithilfe digitaler Mittel erweckt das Publikum darin Objekte zum Leben, die von historischen Geschehnissen und Biografien erzählen – und so vor dem Vergessen bewahrt werden. Die musikalische Gestaltung übernimmt Friedrich Byusa Blam.
Die Installation kann an den Wochenenden im Juni und Juli 2025 in fünf Zeit-Slots in kleinen Gruppen besucht werden, mehr Eindrücke und Karten gibt es hier.
Eine Produktion des Theaters Oberhausen in Kooperation mit dem Theater Dortmund, Akademie für Theater und Digitalität, der Gedenkhalle Oberhausen, dem Stadtarchiv Oberhausen und dem LVR Industriemuseum.


Gefördert durch


Die Stadtbotschafter:innen der Spielzeit 2023/24
Das Open Haus, die Stadtsparte des Theaters Oberhausen, hat in der Spielzeit 2023/24 fünf Künstler:innen eingeladen, um als Stadtbotschafter:innen ins Gespräch mit Oberhausen zu kommen und aus diesem Gespräch einen künstlerischen Abend in der Bar zu gestalten. Sie stellen während ihrer Residenz der Stadt, ihren Menschen und natürlich auch sich selbst eine Frage und nehmen sich ca. acht Wochen Zeit, um sie zu beantworten. Wenn Sie selbst in Oberhausen wohnen oder arbeiten, ist es also nicht unwahrscheinlich, dass Ihnen unsere Stadtbotschafter:innen begegnen. Vielleicht können Sie ja etwas beisteuern oder selbst die viel besseren Fragen stellen? Reden Sie mit!
Der offene Werkstattcharakter ermöglicht den Künstler:innen mit ihrer jeweilige Frage als Ausgangspunkt auf ihre Erlebnisse zu reagieren. Das Theater, also der Raum der Möglichkeiten, wird mit der Recherche auf den gesamten Stadtraum ausgedehnt, und mit den vier stadtspezifischen Abenden wird die Stadt ins Theater geholt. Manchmal werden sogar Oberhausener:innen mit auf der Bühne stehen. In jedem Fall wird jeder der Abende ein einmaliges Erlebnis! Schauen Sie mit!
Nachdem der Klangkünstler Rasmus Nordholt-Frieling im letzten Jahr ausgehend von Oberhausen zum Verhältnis von Klang und Erinnerung geforscht hat, hält er in dieser Spielzeit sein Ohr an den gegenwärtigen Klang der Stadt. Welche klanglichen Flugbahnen kreuzen sich in der Region, der Stadt und an den Straßenecken? (August & September 2023)
Regisseur, Videograf und Performer Caner Akdeniz lädt alle Interessierten aus Oberhausen und dem Ruhrgebiet herzlich ein, sich bei der HALAY NIGHT am Theater Oberhausen durch die Musik zu begegnen, dem Tanz anzuschließen und gemeinsam ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen.
Traditionelle Reihen- oder Kreistänze wie der HALAY machen mit einfachen Grundschritten und stimmungsvoller Musik aus Fremden im Handumdrehen eine Gruppe. Die Tanzenden verbinden sich mit dem kleinen Finger an der Hand oder den Schultern. Oft wird während des Tanzens auch gesungen. (November & Dezember 2023)
Der Schauspieler Christian Bojidar sucht in mysteriösen Kriminalfällen, verrückten Polizeimeldungen und spannenden urbanen Legenden nach dem Kern des Stadt-Geschehens. Tatort Oberhausen wendet die Detailtreue von Verbrechensaufklärung auf das städtische Storytelling an. Wie performt man diese Stadt? (März & April 2024)
Der Regisseur Faraz Baghaei und Majd Assasa denken in Oberhausen weiter nach über die Möglichkeit, öffentliche Plätze als konsumfreie Räume der Kunst und der Begegnung zu erschließen – wie sie es bereits mit Unser Wohnzimmer in Düsseldorf und Duisburg erprobt haben. (April & Mai 2024)
Du bist Künstler:in und wolltest schon immer mal zwei Monate Zeit haben, um über Oberhausen nachzudenken? Melde dich bis 31. Dezember 2023 bei Anne Verena Freybott unter freybott@theater-oberhausen.de für mehr Infos zum Bewerbungsprozess. Oberhausen wartet auf dich!
Die Stadtbotschafter:innen der Spielzeit 2022/23
In der vergangenen Spielzeit waren sieben Stadtbotschafter:innen zu Gast in Oberhausen, die ihre ganz unterschiedlichen Eindrücke, Gedanken und Versionen von Oberhausen zeigten. Auf dieser Seite finden sich Texte und Eindrücke der Arbeit von Rasmus Nordholt-Frieling (Klangkünstler), Julia-Huda Nahas (Autorin), Niko Eleftheriadis (Performer / Videograph), Thi Le-Thanh Ho ((Lied-) Texterin), Emel Aydoğdu (Regisseurin / Autorin), Caroline Kapp und Julia Nitschke (Stadtlaberinnen)
