Catladies Eine dokumentarische Inszenierung mit Musik von werkgruppe2

Catladies – im vergangenen US-Wahlkampf wurden sie erneut zu einem geflügelten Wort, als der heutige US-Vizepräsident über einen „Haufen kinderloser Katzenfrauen“ schimpfte. Doch der Begriff ist schon länger im Umlauf und fest steht: Eine Catlady scheint laut Stereotyp etwas Negatives zu sein – eine Frau, einsam und allein (weil „ohne Mann”), die sich deswegen mit Vierbeinern umgibt?
In ihrer Inszenierung rückt werkgruppe2 die Biographien von Frauen ins Zentrum, die das Leben einer Catlady führen. Denn bei genauerer Betrachtung gibt es viele von ihnen. Ihre Perspektiven, Lebensleistungen und Realitäten bleiben jedoch meist verborgen. In Deutschland leben 31 Millionen Haustiere in rund 15 Millionen Haushalten. In jedem vierten Haushalt mit Tieren sind die Besitzer:innen älter als 60 Jahre. Haustiere sind Familienmitglieder und Gefährten – und sie tragen dazu bei, sich weniger einsam zu fühlen. werkgruppe2 fühlt dem Narrativ der Catladies auf den Zahn, indem sie den Begriff mit wahrem Leben füllt.
In Oberhausen und Recklinghausen lernen Regisseurin Julia Roesler, Dramaturgin Silke Merzhäuser und Komponistin Insa Rudolph die Real Catladies des Ruhrgebiets kennen. Frauen über 75, vielleicht ledig, vielleicht geschieden, vielleicht verwitwet, die mit Haustieren zusammenleben. Sind sie von Altersarmut betroffen? Von Einsamkeit? Um wen kümmern sie sich, wer kümmert sich um sie? Wie blicken sie auf ihr Leben und ihre jahrzehntelange Arbeit zurück? Und wurden sie für diese entlohnt oder blieb sie unsichtbar? Was bedeuten ihnen ihre Vierbeiner?
Auf Basis des Interviewmaterials entsteht ein Theaterabend mit Schauspieler:innen und Livemusiker:innen über die Lebensentscheidungen, das Lebensglück und die großen Lebensfragen von echten Catladies.

In §218 – Eine kollektive Biographie von Frauen in Oberhausen beschäftigte sich werkgruppe2 mit dem Leben von Frauen im Ruhrgebiet im Schatten des Abtreibungsparagraphen. Mit Catladies entwickelt sie erneut einen musikalischen Dokumentartheaterabend am Theater Oberhausen in Kooperation mit den Ruhrfestspielen
Recklinghausen.

Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und werkgruppe2