Koller

Koller

Nach dem gleichnamigen Roman von Annika Büsing
Premiere 27.03.25
 
Junges Theater, Schauspiel
Studio
Uraufführung
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„Zwischen uns lagen gute zwanzig Meter, doch ich spürte ihn bereits auf meiner Haut.”

Einer Begegnung im Park folgen sieben Tage. Es sind Tage der Liebe, des aneinander Aufreibens, aber auch der Nähe und des blinden Vertrauens. Oder kurz: Ein Roadtrip der Gefühle.
Chris hatte sich vorgenommen „mutiger zu sein“, deshalb fährt Chris jetzt mit Koller in einem Polo II von Leipzig an die Nordsee, genauer nach Klütz. Dort steht das Haus von Kollers verstorbener Großmutter, sie hatte eine Koi-Karpfenzucht, aber das spielt zunächst keine Rolle. Chris hat Koller erst kurz vor ihrem Aufbruch kennengelernt und mit ihm Kaugummis gekaut, doch der Fremde übt eine unnatürliche Faszination auf ihn aus. Sieben Tage sind sie unterwegs, bis sie endlich das friedliche Haus in Klütz betreten. Denn anstelle einer mehrstündigen Autofahrt verkomplizieren sich die Dinge zwischen Chris und Koller eine ganze Woche lang. Koller hatte auch vor Chris schon ein Leben und Chris eins vor Koller. Nach und nach entblättern sich die Vergangenheiten der beiden. Mehrmals ist Chris drauf und dran, das Vorhaben abzubrechen, mehrmals verhindert Koller es, indem er einfach Koller ist: kompliziert, wie das Leben. Ein brachliegendes Medizinstudium, eine Tochter, ein ambivalent nahes Verhältnis zu seiner Ex-Freundin und eine Schwester, die in einem Wohnheim bei Ludwigsburg lebt: All das kommt zu Tage, während sie unter anderem durch den Matsch waten, um in ein Dorf des überfluteten Ahrtals zu gelangen.

Anika Büsing beschreibt nach ihrem Erfolgsdebüt Nordstadt eine berührende und warmherzige Liebesgeschichte, die ihre Protagonisten quer durch die Republik führt. Während des Roadtrips weicht die Faszination für den anderen allmählich der Realität ihres Vorlebens. Büsing entfernt die rosarote Brille und tauscht sie gegen die Wirklichkeit ein. So lässt sie Chris und Koller die Frage nach einer gemeinsamen Zukunft immer wieder neu ausfechten. Nach State of the Union, seinem erfolgreichen Debüt, wird Regisseur Jonas Weber zum zweiten Mal am Theater Oberhausen inszenieren und Büsings einfühlsame Road-Novel für die Bühne adaptieren.