Viel Lärm um Nichts

Der Krieg ist vorbei! Siegreich und voller Lebensdurst trifft Don Pedro, seines Zeichens Prinz von Aragonien, mit seinem Gefolge im schönen Messina am Hofe Leonatos ein. Doch schon kurz nach ihrem herzlichen Empfang bringen die Neuankömmlinge das Beziehungsgefüge am Hof ordentlich durcheinander. Claudio verliert sein Herz unmittelbar an Hero, die schöne Tochter de Gastgebers, gleichzeitig wird Benedikt unversehens von Beatrice mit Flüchen überzogen und in zahlreiche Wortgefechte verwickelt. Nun nimmt der shakespearsche Reigen seinen Lauf: Denn Leonato und Pedro wollen Hero mit einer List auf einem Maskenball unter die Haube bringen. Und wenn man schon am Werk ist, dann kann man auch Amors Pfeile einem Härtetest unterziehen: Beatrice hat den Männern abgeschworen, um ein unabhängiges Leben frei von Konventionen zu führen. Vor Benedikt hat sie sogar gelobt, niemals zu heiraten. Eben dieses dauerzankende Duo soll nun in Liebe vereint werden. Die Pläne wurden jedoch ohne Don Juan gemacht. Pedros gedemütigter Bruder nutzt die unübersichtliche Lage, um zur Selbstbelustigung reichlich Unfrieden zu stiften, und inszeniert seinerseits eine List. Shakespeare, auch 400 Jahre nach seinem Schaffen noch Maßstab und Meister aller Komödien, lässt in Viel Lärm um nichts die hormonelle Gemengelage seiner Figuren virtuos außer Kontrolle geraten. Lustvoll befragt er verschiedene Spielarten der Liebe und stellt gleichzeitig Geschlechternormen infrage. In geschliffenen Rededuellen erteilen starke Frauen den überheblichen Männern die Lektionen des Lebens, bevor die Handlung gekonnt ins Tragische kippt, um mit viel Spannung auf die Auflösung zuzusteuern.
In ihrer ersten Arbeit für das Theater Oberhausen wird sich Regisseurin Anne Mulleners mit einer bildstarken und musikalischen Inszenierung des Verwirrspiels vorstellen.