Oratorium: Doyçland Eine Discographie des Lebens

Oratorium: DoyçlandEine Discographie des Lebens

Premiere 07.09.24
 
Schauspiel
Großes Haus
Uraufführung
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Veranstaltungen

Sa. 07.09.24 19:30 Uhr
Fr. 27.09.24 19:30 Uhr

In Neonlettern erstrahlen die Worte „Vielfalt ist unsere Heimat“ im Oberhausener Nachthimmel. Doch was bedeuten sie? Für viele ist die „alte“ Heimat ein Sehnsuchtsort geblieben, während in der „neuen“ Heimat auch nach vielen Jahren noch ein Gefühl des Nicht-Ankommens verbleibt. Gastarbeiter:innen haben hier nicht nur Arbeit gefunden, sondern sind auch Ausgrenzung und Rassismus begegnet. Familien aus Italien, Spanien, Griechenland und der Türkei blicken zurück auf Kohle, Stahl und Anwerbeabkommen. Weit entfernt von zuhause wurden sie im Ruhrgebiet zu Malochern und sind zum festen Bestandteil des Zusammenlebens geworden.

Musik verbindet, sie ist eine Sprache, die man auch ohne Worte versteht. Sie wächst mit der eigenen Biographie und begleitet das ganze Leben: auf Geburtstagen, Festen, Hochzeiten, aber auch in den stillen und melancholischen Momenten. Sie erzählt von Identität, Kultur und Herkunft – aber auch von Liebe, Schmerz, Freude, Alltag und Sehnsucht.

Regisseur Caner Akdeniz macht sich dies zunutze und begibt sich auf musikalische Spurensuche. In einem Liederabend für das Theater Oberhausen widmet er sich den Songs der Gastarbeiter:innen. Mit Liedern aus den 1960ern bis in die Gegenwart wird ein Abend entstehen, der das Leben und die Gemeinschaft feiert, aber auch der gemeinsamen Melancholie und Sehnsucht nachspürt.

Aus Aktuellem Anlass 1

Sounds of Almanya – eine Spurensuche in der Gastarbeiter:innenmusik des Ruhrgebiets.

Ayşe Güleç forscht als Aktivistin an den Schnittstellen von Kunst, Antirassismus, sowie Migration und ist in diversen antirassistischen Bewegungen aktiv. In Sounds of Almanya werden wir uns in einer Mischung aus Gespräch und musikalischen Beiträgen des Ensembles mit den Liedern der Gastarbeiter:innen und der damit verknüpften Migrationsgeschichte des Ruhrgebiets beschäftigen. Wir beleuchten die verschiedenen Stadien und die einhergehenden politischen Entwicklungen vom Beginn der Anwerbung bis in die Gegenwart, die in der jüngeren Geschichte schließlich zum Brandanschlag in Solingen und den NSU-Morden führten.

Fr, 13.09.2024, 19:30 Uhr, Bar, Eintritt frei