Programmschwerpunkt gegen jeden Antisemitismus
26./27. Januar 2024
Am 7. Oktober 2023 verübte die Hamas ein Massaker von unfassbarer Grausamkeit, das eine Gewaltspirale auslöste und sich aktuell zu einem Flächenbrand im Nahen Osten entwickelt. Mit tiefem Mitgefühl schauen wir auf die hohe Zahl ziviler Opfer eines zu lange schwelenden Konflikts.
In Deutschland zeigt sich seit dem zivilisatorischen Bruch des 7. Oktobers der nirgendwo verschwundene Antisemitismus wieder ungeniert offen – er zeigt sich in vermeintlich harmlos erscheinenden Ressentiments und immer mehr manifesten Straftaten, die durch neue Querbündnisse sowie gestärkte alte Gruppierungen ermutigt werden. Jüdische Menschen sehen sich in Deutschland – auch in Oberhausen – antisemitischer Hetze ausgesetzt und fühlen sich nicht mehr sicher.
Wir laden Sie anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz am 26. und 27. Januar ins Theater ein, um mit uns gegen jede Form von Antisemitismus Position zu beziehen und Solidarität zu zeigen. Am Theater Oberhausen wollen wir weiter an jene Geschichten glauben, die von Menschlichkeit und Miteinander erzählen. Und an die Chance, in aller Unterschiedlichkeit zusammenzuleben – mit allen!
Ihre Kathrin Mädler & das Team des Theaters Oberhausen
THEATER:
WIE MAN NACH EINEM MASSAKER HUMANISTISCH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN
Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 bleibt eine Zäsur im Leben jüdischer Menschen in Israel und der Diaspora und ein Tag immenser Brutalität. Als direkte Reaktion verfasste die israelisch-jüdische Autorin Maya Arad Yasur mit Wie man nach einem Massaker humanistisch bleibt in 17 Schritten einen Text, der versucht der Ohnmacht etwas entgegenzusetzen. Die israelisch-jüdische Regisseurin Sapir Heller hat zu dem Text eine Performance entwickelt, die den Zustand des kollektiven Schocks in ein eindringliches Bild fasst. Der künstlerische Zwischenruf gibt der Erschütterung Raum und versucht dabei, den Glauben an Empathie und Menschlichkeit zum Weiterleben und Überleben nicht zu verlieren.
VON MAYA ARAD YASUR, EINGERICHTET VON SAPIR HELLER
FR, 26.01./SA, 27.01.2024, 18:30 UHR, GROSSES HAUS
FREIKARTEN IM ONLINE-TICKETSHOP
Workshop:
ANTISEMITISMUS HAT VIELE GESICHTER
Antisemitismus wird häufig allein mit der Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung gebracht. Dabei ist Antisemitismus eine kulturelle Konstante und folgt seit Jahrhunderten tradierten Motiven und wird heute allenfalls als Randphänomen wahrgenommen und verharmlost. Der Workshop mit Claudia Stein-Laschinsky (Gedenkhalle Oberhausen) stellt die verschiedenen Erscheinungsformen von Antisemitismus vor und informiert über Gegenstrategien.
SA, 27.01.2024, 12-16 UHR, BAR *
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Vortrag:
SINGULÄRES VERBRECHEN, EINZIGARTIGE VERANTWORTUNG?
DER HOLOCAUST IM SPIEGEL UNSERER ZEIT
Während immer weniger Zeitzeug:innen des Holocausts ihre Geschichte selbst in die Gegenwart tragen können, wird die Singularität dieses Verbrechens zunehmend in Frage gestellt und seiner Dimension beraubt. Der Historiker Niklas Fischer-Myakis (Ludwig-Maximilians-Universität München) beschäftigt sich mit Rechtspopulismus in der Geschichtskultur, aber beobachtet auch aktuellste Deutungskämpfe im linken politischen Spektrum. Wie können wir für das Erinnern Verantwortung tragen?
SA, 27.01.2024, 17 UHR, BAR *
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Erinnern:
GEDENKFEIER ZUM JAHRESTAG DER BEFREIUNG VON AUSCHWITZ
Die Stadt Oberhausen gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus und erinnert an den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.
MO, 29.01.2024, 12 UHR, FREIHERR-VOM-STEIN-GYMNASIUM, WILHELMSTR. 77
Alle Veranstaltungen des Programmschwerpunkts sind kostenlos.
BITTE BESORGEN SIE SICH FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN (AUSGENOMMEN DER GEDENKFEIER) IM
VORFELD FREIKARTEN FRÜHZEITIG ÜBER DIE LINKS OBEN ODER AN DER THEATERKASSE.