Der zerbrochne Krug

Der zerbrochne Krug


Gastspiel des Staatstheaters Mainz
 
 
externe Kooperationspartner
Großes Haus
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Veranstaltungen

Mi. 30.10.24 19:30 Uhr
Do. 31.10.24 19:30 Uhr

Die Uraufführung von Heinrich von Kleists Lustspiel Der zerbrochne Krug, die unter der Leitung von Johann Wolfgang von Goethe 1808 am Hoftheater in Weimar stattfand, wurde zu einem Misserfolg; erst von 1820 an eroberte das Stück die Bühnen.
Der zerbrochne Krug ist das Lustspiel vom Dorfrichter Adam, der gezwungen wird, über seine eigenen Verfehlungen zu Gericht zu sitzen. Das Stück lebt von seinen raschen Dialogen und prallen Charakteren, allen voran dem Dorfrichter selbst. Nur Kleists Humor und Sprachwitz verhindern, dass aus dem Komödienstoff eine Tragödie wird, denn letztlich handelt das Stück von Vertrauen und Vertrauensmissbrauch. Der Krug ist ein Meisterwerk des Lustspiels und gehört zu den meistgespielten Stücken auf deutschsprachigen Bühnen.

Kathrin Mädler, die bereits mit ihrer Inszenierung von Der Vorfall ihr Gespür für sensible Themen bewiesen hat, untersucht das Lustspiel im Angesicht heutiger Debatten.

Die Vorstellungen sind ein Gastspiel des Staatstheaters Mainz in der Inszenierung von Kathrin Mädler und der Ausstattung von Franziska Isensee.

Team

Regie
Bühne und Kostüme
Musik
Dramaturgie

Pressestimmen zur Premiere in Mainz

„Die feministische Lesart in der Inszenierung von Kathrin Mädler am Staatstheater Mainz wird manifest unter anderem durch eine Gerichtsrätin Walter, die zur Revision aus Utrecht ins fiktive Kaff Huisum kommt. Die oberste Machtinstanz ist also eine Frau; Hannah von Peinen ist aufgemacht mit Weißhaar-Turmfrisur und Lackleder-Hosenanzug in Schweinchenrosa. Ihre Anweisungen gibt sie in einer gewissen sardonischen Süffisanz überwiegend von der obersten der monumentalen Stufen aus, die Ausstatterin Franziska Isensee entworfen hat. Auch der Schreiber Licht, der in der Tat Licht in die Sache bringen will, ist hier weiblich. Clara Schwinnig hantiert mit einem Handy, was – randständige Kritik an einer äußerst gelungenen Theaterarbeit – keinerlei Mehrwert hat. Riesenhaft erstreckt sich über die Stufen ein Bild, das Gemälde „Susanna im Bade“ der italienischen Barockmalerin Artemisia Gentileschi, die nach einer Vergewaltigung mit der Malerei begonnen haben soll.“ Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau

„Die Kleist Komödie wird hier zum zornigen Beitrag in der #metoo-Debatte. (…) weil sie in Mainz die gallige Variant-Fassung spielen, kriegt das Opfer am Ende seine Abrechnung: ein schmerzhaft scharfer Monolog vor dem  Adam nicht wegrennt wie bei Kleist. Lauernd langsam geht er ab, verzieht sich vor die erste Zuschauerreihe. Keine Ausflucht mehr und keine Flucht. Das ist in Mainz die faire Höchststrafe für den Dorfrichter.“ Stefan Benz, Mainz-Spitze