Schmetterball

„Man soll die Toten ruhen lassen, heißt es – aber wie soll das gehen, wenn der Tote Dein bester Freund ist?

Anton und Rico verbindet viel: Sie sind beste Freunde, beide elf Jahre alt und voraussichtlich die besten Tischtennisspieler des kommenden Jahrzehnts. In jeder freien Sekunde stehen die beiden an den Betonplatten in ihrer Wohnsiedlung am Stadtrand und schmettern die Bälle übers eiserne Netz. Die Freunde sind unzertrennlich, bis Rico in den Sommerferien im Tischtennis-Trainingslager plötzlich zusammenklappt. Er hat ein krankes Herz und stirbt. Antons Welt bricht zusammen.
Nach dem Sommer muss er ganz alleine auf die weiterführende Schule. Dort scheint die Nachricht von Ricos Tod noch nicht angekommen zu sein und als der Name in der ersten Stunde aufgerufen wird, bekommt Anton einfach nicht die richtigen Worte heraus. Stattdessen behauptet er einfach, dass Rico in den Olympia-Kader aufgenommen wurde und nun im Trainingslager gecoacht wird! Als Anton Ricos Handy in die Hände fällt, steckt er es heimlich ein – und schenkt Rico ein neues, aufregendes Leben in der digitalen Welt. Denn da kann Rico als Tischtennis-Star weiterleben. Anton veröffentlicht in Ricos Namen auch „tischtennis poetry“– und die Verse, die mal schnell und elegant wie Ping-Pong, mal brutal wie Schmetterbälle sind, gehen viral und verschaffen Rico, der ja eigentlich Anton ist, eine immer größere Reichweite. Doch plötzlich taucht Ricos Vater in der Schule auf und Antons Lügenkonstrukt gerät ins Wanken … Gibt es eine „angemessene“ oder „richtige“ Art, um seinen besten Freund zu betrauern? Darf man sich Erinnerungen schaffen, die nie existiert haben? In Schmetterball erzählt Dorian Brunz mit Humor und Leichtigkeit von der Wut und Trauer, aber auch der Phantasie eines elf-jährigen Jungen.